Welcher Bereich des Standortes soll berichtet werden?
Als Grundlage für die Festlegung des Berichtsbereiches sollte zunächst die Ausgangssituation des Standortes definiert und beschrieben werden. Damit wird ein Fixpunkt für die fundierte Entwicklung von Zielen, Aktionen und Maßnahmen geschaffen. Es wird der Grundstock für eine möglichst breite Daten- und Informationsbasis gelegt.
Soll der Standort als Ganzes oder nur in einzelnen Bereichen oder Prozessen betrachtet werden?
Ein Standort-Geschäftsmodell kann mit Hilfe von Geschäftsumfeld, Vision, Strategie, Geschäftsprozessen (GP) und Geschäftserfolgen (GE) beschrieben werden.
Können Standortentscheidungen unterstützt werden?
Voraussetzung für Standortentscheidungen, die für alle Beteiligten, d.h. sowohl für den nachfragenden Investor als auch für den sich anbietenden Standort, zu einem guten und nachhaltig wirtschaftlichen Ergebnis führen ist, dass ein Standortprofil möglichst genau auch das individuelle Anforderungsprofil des Unternehmens abdecken kann.
Wie viele Standortfaktoren sollten berichtet werden?
Alle Faktoren des Standortes müssen daher so vollständig und umfassend wie möglich/nötig identifiziert, erfasst, bewertet, quantitativ gemessen und bilanziert werden (Anmerkung: bei Analyse von 25 Standortfaktoren, von denen jeder mit jedem zusammenhängt, gäbe es rein rechnerisch betrachtet n !, d.h. 25 Fakultät = 1*2*3.........*25 Kombinationsmöglichkeiten, Analysesituationen). Es dürfte daher schon allein aus diesem einfachen Grund schnell an Grenzen stoßen, derart komplex zusammenhängende Wirkungsbeziehungen allein verbal oder mit Fotos bewältigen zu wollen.
Wie, wem und mit welchen Instrumenten gelingt es, das kreative Potenzial, immaterielle Vermögen/Kapital des Standortes (quantitativ nachprüfbar, mit allen Wirkungsbeziehungen) offen darzulegen?
Nicht zuletzt wird auch der Umfang eines Standortberichtes davon abhängen, ob sich der Berichtsbereich auf eine Kommune, einen Kreis oder eine ganze Region erstreckt. Denkbar wäre auch, gemarkungsübergreifende kommunale Kooperationen in einer eigens dafür zusammen gefassten Standortbilanz darzustellen.
Können auch spezielle Branchen (Cluster) erfasst werden?
Ein weiterer Ansatz für die Festlegung des Berichtsbereiches könnte sein, eine Standortbilanz auf einen besonders wichtigen Cluster als Multiplikatorenzentrale auszurichten, wie beispielsweise nur für die Kreativwirtschaft, den Informationstechnologie-Sektor oder die High-Tech-Wirtschaft.
Werden auch Wirkungsbeziehungen der Einflussfaktoren analysiert?
Mit Hilfe eines Wirkungsnetzes können die Wirkungszusammenhänge der Einflussfaktoren dargestellt werden: wechselseitige Abhängigkeiten können identifiziert werden.
Können computergestützt dynamische Wirkungsnetze erstellt werden?
Sich gegenseitig verstärkende Einflussfaktoren können computergestützt über Generatoren dargestellt werden. Ein Generator beschreibt einen Regelkreis im Wirkungsnetz. Er besteht aus 2 oder mehr Einflussfaktoren, die sich durch Rückkoppelung gegenseitig verstärken. Maßnahmen in diesen Einflussfaktoren sind besonders wirkungsvoll.
Werden Hinweise für Handlungsempfehlungen generiert?
Man erhält damit Anhaltspunkte, was die einzelnen Faktoren für die angestrebten Veränderungen bedeuten und wie über die Wirkungszusammenhänge der Standortfaktoren der Erfolg beeinflusst werden kann. Statt positiver können zusätzlich auch negative Wirkungen untersucht werden, d.h. Verschlechterungen innerhalb der Standortressourcen: was kann unter den gegebenen Umständen mit dem jeweiligen Einflussfaktor im negativen Fall passieren? Ergebnis: es werden zusätzliche Erkenntnisse über interne Standortrisiken erlangt.
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